Vorlander-Volkstumlich-ajk.txt$0# 1,309,309,his,ger,20180212,20180319,5,Karl Vorländer: Volkstümliche Geschichte der Philosophie ama,https://www.amazon.com/Volkst%C3%BCmliche-Geschichte-Philosophie-Altertums-Mittelalters-ebook/dp/B073Q6X5CK/ref=cm_cr_srp_d_product_top?ie=UTF8 ger,https://www.amazon.com/Volkst%C3%BCmliche-Geschichte-Philosophie-Altertums-Mittelalters-ebook/dp/B073Q6X5CK/ref=cm_cr_srp_d_product_top?ie=UTF8#customerReviews Inhaltsverzeichnis 6,a,201803062115 7,2,Vorwort 7,2,Einleitung 7,h,Woher stamme ich? Wozu lebe ich?, so steckt darin bereits der Keim des Philosophierens. 7,h,Philosophie ist also, das wollen wir uns zunächst merken, gleichbedeutend mit Wissenschaft und ist in diesem Sinne auch bereits von den bedeutendsten Denkern des griechischen Altertums, Plato und Aristoteles, gebraucht worden. 9,h,Gesamtanschauung der Dinge, die nicht bloß seinem Drange nach Wissen und Erkennen, sondern auch seinem Trieb nach Wollen und Handeln, ja schließlich auch seinem Gefühl genügt, die ihm Antwort auf die vielerlei Rätselfragen des menschlichen Lebens gibt: kurzum nach einer ihn befriedigenden Weltanschauung. 9,b,201803062142 9,a,201803071130 9,3,Name und Begriff der Philosophie 10,3,Morgenland 10,h,Konfuzius auch bei uns bekannt geworden ist. Seine Philosophie scheint im wesentlichen rein praktische Sitten-und Staatslehre gewesen zu sein. Religion ist ihm die Summe der überlieferten Satzungen und Gebräuche. Er selbst nennt sich einmal »einen Überlieferer, keinen Schöpfer«. 11,h,Klassen oder »Kasten« (daher die Bezeichnung »Kastengeist«!) zerfiel und, soviel wir wissen, heute noch zerfällt: 1. die höchste die der Brahminen oder Priester, die bei dem religiösen Charakter dieses Volkes, ähnlich wie im mittelalterlichen Europa, gleichzeitig auch die einzigen Gelehrten sind, der Sage nach aus dem Haupte des Schöpfergottes Brahma entsprossen; 2. die Krieger, aus seiner Brust, 3. die Ackerbauer, aus seinem Magen, 4. die Handwerker und Kaufleute, aus seinen Armen und Beinen entstanden. 12,h,indischen Denkers und Dichters Rabindranath Tagore, der neben dem Versenken der Einzelseele in das All-Eine doch auch das Recht der Persönlichkeit betont und von dieser statt müßiger Beschaulichkeit tatkräftiges Handeln verlangt. ,h,1918 wurde in Berlin-Wilmersdorf eine »Neubuddhistische Zeitschrift« gegründet – als Zeitbedürfnis erscheinen lassen, wie wir ihr unter anderem auch bei Schopenhauer begegnen. Allein sie lehrt die Massen nicht das, was ihnen nach unserer Anschauung weit mehr not tut: Auflehnung gegen das Unrecht, Erhebung gegen gewaltsame Unterdrückung, Kampf für ein positives gesellschaftliches Lebensideal, das einem jeden Menschen ein menschenwürdiges Dasein verbürgt. 13,h,3. Auch bei den alten Persern findet sich philosophisches Denken nur in religiösem Gewand. Durch die altpersische, von dem weisen Zarathustra (Zoroaster) vor 600 n. Chr. 20,h,Die ersten Philosophen sind zugleich Mathematiker und Astronomen und zum Teil auch – Politiker gewesen. 16,1,Erster Teil Die Philosophie des Altertums und des Mittelalters 16,2,A. Die griechische Philosophie 16,2,Erstes Kapitel. 16,3,Die Zeit vor Sokrates 17,4,1. Entstehung der griechischen Philosophie 20,b,201803071216 20,a,201803110925 20,3,2. Die milesische oder jonische Naturphilosophie (das Problem des Urstoffs) 20,h, Milesier Thales (um 624 bis 545 v. Chr.) bezeichnet, ein Mann von vornehmem Geschlecht, der in der Mathematik und in der Astronomie so bewandert war, daß er eine Sonnenfinsternis, wahrscheinlich die von 585, richtig voraussagte. 20,d,Thales=Urgrund aller Dinge, und zwar das Wasser. schwamm doch die Erde nach ihrer Meinung auf dem Wasser, ,,Anaxímenes=(588 bis 524) lebender Landsmann Anaxímenes die Luft als den Urstoff an, sie, das beweglichste und unbegrenzteste der Elemente, das zugleich als Atem Anfang und Ende alles tierischen Lebens darstellt. ,,Heraklít =aus Ephesus (535 bis 475), das Feuer als Urelement annahm. Aus Feuer ist das Weltall einstmals geworden, in Feuer 22,3,3. Erstes Auftauchen von geistigen Prinzipien: Werden und Sein. Die Zahl ,4,Heraklít aus Ephesus ,i,stofflichen (lateinisch konkreten, das heißt wörtlich »zusammengewachsen«) ,,von Ephesus, nichts Festes und Beharrliches in der Welt. Panta rei (wörtlich: »alles fließt«): ,,»Nicht zweimal«, so lautet ein von ihm gern gebrauchtes Gleichnis, »können wir in denselben Fluß hineinsteigen, ,,Vorliebe in Gegensätzen: Leben und Tod, Wachen und Schlafen, Mischung und Trennung, Entstehen und Vergehen, Hohes und Tiefes, selbst Gutes und Böses; es ist im Grunde alles dasselbe, nämlich nur eine verschiedene Form des gleichen Prozesses. »Streit ist der Vater aller Dinge.« Gegensatz erzeugt Einheit. ,,Der »Menge« stand er auch politisch gegnerisch gegenüber. »Augen und Ohren sind schlechte Zeugen der Wahrheit, wenn sie ungebildeten Seelen angehören.« 23,4,b) Die Eleaten und das Sein ,h,Stadt Elea, einer jener Kolonien, die als »Großgriechenland« in blühendem Kranze die Küsten Süditaliens und Siziliens umsäumten. ,p,Xenóphanes (um 570 bis 480), ,h,Lehre von einem höchsten Gott (Monotheismus) entgegen, »der weder an Gestalt den Sterblichen ähnlich ist noch an Gedanken«, »ganz Auge, ganz Geist, ganz Ohr«, völlig unbeweglich und unwandelbar ein und derselbe bleibend, » Eines und Alles«. Seine Gottheit ist also im Grunde einerlei mit dem Weltall, das selbst eine gewaltige Einheit bildet, seine Weltanschauung demnach Pantheismus (von pan: alles und theos: Gott). 24,p,Parménides =(geb. 540 oder 515) aus Elea, der schon im Altertum seiner Denkergröße und seiner sittlichen Hoheit wegen in hohem Ansehen stand. ,,Das reine Sein ist ewig, ungeworden, unbeweglich, unzerstörbar, unteilbar, allgegenwärtig, unendlich, überall sich selbst gleich. ,,das gesamte entwicklungsgeschichtliche Denken im Keim eingeschlossen, während die Männer von Elea mit ihrer Betonung des beharrenden Seins den »ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht« (Schiller) ,4,c) Die Pythagoreer und die Zahl ,d,Pythagoreer den Begriff der Zahl. 25,h,Nun, Pythagoras und seine Jünger waren nach dem zuverlässigen Zeugnis des Aristoteles die ersten, die sich gründlich mit der Mathematik beschäftigten, und zwar nicht bloß mit der Geometrie der Ebene – der bekannte Satz von der Winkelsumme eines rechtwinkligen Dreiecks trägt ja noch heute Pythagoras’ Namen –, sondern auch mit der Arithmetik und mit deren Anwendung auf Musik und Astronomie. 26,h,die mathematischen Grundlagen der musikalischen Harmonie geschaffen. ,,der Mensch bewußt zu messen und zu zählen begann. ,,Noch verstehen läßt es sich, daß 1 den Punkt, 2 die Linie, 3 das Dreieck, 4 die Pyramide bedeuten soll. Aber recht phantastisch klingt es doch, wenn 4 zugleich, weil Gleiches (2) plus Gleichem (2), die Gerechtigkeit, oder 5, weil die Verbindung der ersten männlichen Zahl 3 mit der ersten weiblichen 2 darstellend, die Hochzeit, 6 die Seele, 7 den Verstand, die Gesundheit und das Licht symbolisch ausdrücken soll, wenn die Sieben und die Zehn als heilige Zahlen galten, 27,h,Noch zu Platos Zeit (nach 400) standen Pythagoreer in Ansehen. Zwei von Philolaos’ Schülern werden in seinem »Phädo« erwähnt; ein dritter (Lysis) war der Lehrer des berühmten thebanischen Staatsmannes und Spartabesiegers Epameinondas; ein vierter (Archytas), aus Wielands Romanen bekannt, leitete das blühende Staatswesen von Tarent. Bald darauf scheint jedoch die Pythagoreische Lehre ausgestorben zu sein, um erst nach einem halben Jahrtausend in neuem Gewand wieder aufzutauchen. 28,4,d) Von Empedokles zu Demokrit ,p,1. Empédokles (490 bis 430) ,h,Aus den zwei Urstoffen des Parmenides sind bei Empedokles vier »Wurzeln aller Dinge« geworden, indem zu dem Wasser des Thales, der Luft des Anaximenes, dem Feuer Heraklits die Erde als viertes hinzugefügt wird: also die bekannten, durch Aristoteles dem Mittelalter überlieferten vier Elemente, die erst durch die moderne Chemie zu mehr als achtzig Urstoffen erweitert worden sind. 29,p,2. Anaxágoras (500 bis 428) ,h,Nûs, das heißt einer Art Weltvernunft, die als Kraft hinter allen Dingen walte. ,,Anaxagoras lange Zeit durch seine würdige Persönlichkeit und seine Weisheit auf die aufgeklärten Kreise großen Einfluß; unter anderen auch auf den berühmten Trauerspieldichter Eurípides, der an ihn gedacht haben wird, wenn er die Glückseligkeit desjenigen preist, der rein der Forschung im Hinblick auf die ewigen Gesetze des Weltalls lebt. 30,p,3. Demokrit=Demokrit, schon ein Zeitgenosse von Sokrates (465 bis 370), ,,seine Lehre von den Atomen. =Die ganze Welt besteht aus unzähligen kleinsten, weiter nicht mehr teilbaren ( atomos, d. i. unteilbar) Körperchen, verschieden nur an Lage, Gestalt und Größe. 31,h,Ein glücklicher Zufall hat es gefügt, daß aus Demokrits Ethik mehr als zweihundert Fragmente, meist allerdings nur kurze Sinnsprüche, erhalten sind. Sie gehen zwar von Lust und Unlust als nächsten Beweggrund menschlichen Handelns aus, betrachten jedoch als Endziel die »Wohlgemutheit« und Unerschütterlichkeit der Seele. ,,»Glückseligkeit und Elend liegen in der Seele. – Gut ist nicht das Nicht-Unrechttun, sondern das nicht einmal Unrechttun- Wollen. 32,h,Und der Vielgereiste fühlte sich als Weltbürger: »Dem Weisen steht jedes Land offen, denn die Heimat einer edlen Seele ist die ganze Welt.« ,h,Mit Demokrit schließt die vorzugsweise naturphilosophische Epoche griechischen Philosophierens. 33,2,Zweites Kapitel. Die Blütezeit der griechischen Philosophie: Sokrates, Plato, Aristoteles ,3,1. Sokrates im Kampfe gegen die Sophisten ,4,a) Die sophistische Aufklärung ,h,Thales selbst wird als einer der Sieben Weisen bezeichnet, deren jeder der griechischen Geistesart durch einen Sinnspruch Ausdruck gegeben haben soll; ,,Die etwa im zehnten Jahrhundert entstandenen berühmten homerischen Heldensagen, die Ilias (Erzählung von den Kämpfen um das kleinasiatische Troja oder Ilion) und die Odyssee (von den Irrfahrten des klugen Helden Odysseus), sind noch ganz vom »Herren«standpunkt aus gesehen. Ähnlich wie in unserem mittelalterlichen Nibelungenlied erscheint »das Volk« noch als ganz bedeutungsloser Zuschauer der Handlung, 34,h,Der tadelnde Nebensinn, den wir heute mit den Bezeichnungen »Sophist« und »sophistisch« verbinden, rührt daher, daß wir sie fast nur aus der ungünstigen Beleuchtung durch ihre philosophischen Gegner Sokrates, Plato und Aristoteles oder aus ihrer Karikatur in den Komödien des witzig-geistreichen Aristóphanes kennen, und zweitens von der Tatsache, daß eine Reihe von ihnen, namentlich später, mehr auf glänzende Rhetorik und gewandte Disputierkunst als auf ernste Erforschung der Wahrheit sahen (siehe weiter unten). 35,p,Protágoras (480 bis 415 oder 411), ,h,In der Politik denkt Protagoras ziemlich konservativ; Recht und Sitte erscheinen ihm als die unentbehrlichen Stützen der Gesellschaft. Recht advokatenhaft klingt sein Ausspruch: die Kunst der Rede vermöge »auch die schwächere Sache zur stärkeren zu machen«. In betreff der Götter bekannte er, »nicht zu wissen, ob sie existieren oder nicht«. ,p,Gorgias (480 bis 380) ,,späteren Sophisten ,h,Pródikos =von der Insel Keos schon die Entstehung der Religion in sehr aufklärerischer Weise dahin zu erklären: die Menschen der Vorzeit hätten alles vergöttert, was ihnen Nutzen brachte, zum Beispiel das Wasser als Poseidon, das Brot als Demeter, das Feuer als Hephästus usw. 37,p,b) Sokrates ,p,Sokrates, 470 als Sohn eines Bildhauers und einer Hebamme zu Athen geboren, ist eine der großartigsten und charaktervollsten Gestalten der Weltgeschichte. 38,h,führte er ihn in ernsthafter Unterredung, indem er aus ihm selber neue Erkenntnisse herauszulocken suchte, Schritt für Schritt weiter bis zu seinem Ziele, das heißt dem festen Ausdruck des Gesuchten im Begriff. Dieses sein Verfahren nannte er wohl in humoristischer Anspielung auf den Beruf seiner Mutter »Mäeutik«, das ist Entbindungskunst: die Wahrheit soll aus der eigenen Seele des anderen heraus geboren werden, wobei er selbst nur Hilfe leistet. ,h,Die Dinge interessieren ihn zunächst noch gar nicht, sondern die Problemstellung, die Methode, welche gipfelt in der Feststellung dessen, »was ein jedes Ding ist«, also in der Bestimmung seines Begriffs. 39,h,Das Gute ist übrigens zugleich das Gesunde, Heilsame, wahrhaft Nützliche und Lustbringende. 40,h,Sokrates’ eigenartige Persönlichkeit hat einen mächtigen Einfluß nach den verschiedensten Seiten hin geübt. Wir wenden uns zunächst seinem größten Schüler, Plato zu. 40,b,201803111231: + 20 = 40 = 11% 40,b,201803120232 40,3,2. Plato 42,i,Ideen in seiner bilderreichen Sprache 45,h,Kritik der zu seiner Zeit bestehenden Gesellschaftsordnung, 45,h,Erziehung nicht durch einzelne, wie die Sophisten meinten, sondern durch die neue Gesellschaftsordnung selbst. 47,h,die drei Grundschichten der Gesellschaft den drei Grundtätigkeiten der menschlichen Seele. 49,h,Plato ist einer der frühesten Vertreter der Frauenemanzipation (das heißt Befreiung des weiblichen Geschlechts aus seiner Sklaverei). 50,h,Dann aber waren ja auch zu seiner Zeit die wirtschaftlichen Vorbedingungen (Großbetrieb usw.) für einen Voll-und Produktionssozialismus bei weitem nach nicht vorhanden. 51,Dann aber waren ja auch zu seiner Zeit die wirtschaftlichen Vorbedingungen (Großbetrieb usw.) für einen Voll-und Produktionssozialismus bei weitem nach nicht vorhanden. 51,b,201803120337:+ 11 = 51 51,a,201803120918: 52,3,3. Aristoteles (384 bis 322) 52,h,hat auch schon als Schüler Platos selbständig geschriftstellert und die Redekunst gelehrt. 53,h,Aristoteles’ Verdienste liegen vor allem auf einer ganzen Reihe von wissenschaftlichen Einzelgebieten, auf denen er als kluger Kopf das Wissen seiner Zeit zusammenfaßte, zum Teil darüber hinausging und Selbständiges geleistet hat. ,,2. Die eigentliche oder »erste« Philosophie des Aristoteles findet man in den vierzehn Büchern seiner »Metaphysik«. ,,Grundprinzip des Aristoteles gelangt: dem Zweckbegriff, den eigentlich erst er bewußtermaßen in die Philosophie eingeführt hat. Er tritt damit in offen bekannten Gegensatz zu Demokrits mechanisch-kausaler Erklärung der Natur. 55,h,3. Dies an sich etwas abstrakte Gedankengerüst bekleiden dann mit Fleisch und Blut seine Schriften aus dem Gebiet der Einzelwissenschaften, vor allem die naturwissenschaftlichen, welche die Mehrzahl unter ihnen bilden. ,,Lehrer nicht bloß für seine Zeitgenossen, sondern auch für achtzehn folgende Jahrhunderte geblieben. 56,h,Die Natur ist ihm vor allem ein großer Organismus, eine von dem »ersten Beweger« zweckvoll geordnete Einheit. ,,Psychologie nur ein Teil der Biologie. 57,h,4. Ethik. Aristoteles ringt nicht, wie Plato, mit der Frage: Gibt es überhaupt reine Sittlichkeit? Und eine wissenschaftlich begründbare Ethik? 58,i,»ethischen« oder Charaktertugenden ,h,5. Politik oder Staatslehre. Ist doch die Aufgabe der Ethik nach griechisch-römischer Auffassung nur im Staate lösbar. ,,Aristoteles stammt das berühmte Wort: »Der Mensch ist ein staatbildendes Lebewesen. 59,h,Es gibt von der »Natur« zu niedriger Arbeit bestimmte Völker (die »Barbaren«, d. i. Nichtgriechen) und Menschenklassen! Der Sklave ist eine »lebendige Maschine«, ,,6. Kunstlehre ist nur eine »Rhetorik« und die Schrift »Über die Dichtkunst« erhalten. 60,h,Aristoteles’ Schule, die von dem Umherwandeln in den Peripatoi (Spaziergängen) des Lyzeums den Namen Peripatetiker erhielt, 60,h,So haben wir denn die merkwürdige Tatsache festzustellen, daß der »Heide« Aristoteles geradezu »der« Philosoph für die mittelalterliche Kirche geworden ist, daß der größte Meister der Scholastik, Thomas von Aquino, ihn in allen Fragen weltlicher Wissenschaft empfiehlt 61,h,Erst die neuzeitliche Philosophie und Naturwissenschaft, die durch die Namen Descartes, Galilei, Kant bezeichnet wird, macht dieser Autorität ein Ende. 62,2,Drittes Kapitel. Griechisch-römische Lebensphilosophie ,3,I. Die Cyrenaiker und die Epikureer ,4,1. Aristipp und die Cyrenaiker ,i,Im Unterschied von der durch Plato 62,h,drei Gruppen: I. die Cyrenaiker und Epikureer, II. die Zyniker und Stoiker, III. die Skeptiker und Eklektiker. ,h,Als Sokrates ihn einmal fragte, ob er lieber zu den Regierenden oder den Regierten gehören möchte, erwiderte er nach Xenophon: »Zu keinen von beiden«: er zieht es vor, sich von den öffentlichen Angelegenheiten überhaupt fernzuhalten, da sie nur Pflichten und Mühen bringen. 63,h,Hegesias, schlug ihre Genußfreudigkeit in das Gegenteil, den Pessimismus, Hegesias’ Vorträge in Alexandrien sollen schließlich verboten worden sein, weil sie viele Zuhörer zum Selbstmord getrieben hätten. ,4,2. Epikur (341 bis 270) und seiner Schule ,h,Epikur, ein Schulmeistersohn aus Samos, begründete 306 seine Genossenschaft, der auch Frauen angehörten, in seinem Garten bei Athen. In ihren Reihen herrschte ein heitergeselliger Ton, ohne Sittenlosigkeit: 64,h,Von den Staatsgeschäften hält man sich am besten der damit verbundenen Sorgen halber ganz fern, ja auch von der Eheschließung und Familiengründung. ,,Der Zweck des Staates besteht bloß in der Sicherung der Gesellschaft gegen das Unrecht, von dem die große Menge nur durch Strafen zurückgehalten werden könne. 64,3,II. Die Zyniker und die Stoiker ,4,1. Die Zyniker: Antisthenes und Diogenes ,h,Familie, Staat und Vaterland, aber auch Vermögen, Ehre, ja sogar Gesundheit und Freiheit für gleichgültige Dinge. 65,h,Diogenes aus Sinope in Kleinasien, der später in Korinth lebte und dort 323 starb. Bekannt ist er als der rauhe Sonderling, der umsonst mit der Laterne nach wahren »Menschen« suchte, ,h,Gemeinsamkeit nicht des Besitzens, sondern des Nichtbesitzens. ,,Anerkennenswert ist andererseits die Selbstbeherrschung, Einfachheit, Abhärtung dieser Zyniker, 66,h,Lobenswert in unserem Sinne ist ferner ihr ganz ungriechisches Eintreten für die Aufhebung aller trennenden Schranken der Stände, der Nationalität und des Geschlechts sowie ihre geläuterte religiöse Anschauung, die sie in der Ausübung der Tugend den wahren Gottesdienst erblicken ließ. ,,heute zur Bezeichnung des Schamlosen in Wort und Handlung geworden sind. Für die Wissenschaft haben sie so gut wie nichts geleistet. ,4,2. Die Stoiker Ihr Name stammt von der mit Gemälden geschmückten »bunten« Halle (Stoa) in Athen, wo der Stifter der Schule, Zeno (336 bis 264), lehrte. ,h,Ihre Sittenlehre gründet sich auf den stärksten und ursprünglichsten Trieb des Menschen: den der Selbsterhaltung, 68,h,Alle Menschen sind Brüder, der echte Stoiker folglich Kosmopolit (»Weltbürger«). Schon der Stifter der Stoa (Zeno) hat das Ideal eines Weltstaats entworfen, in dem keine Gerichtshöfe, Tempel, Gymnasien und – Tauschmittel mehr nötig sind: 68,b,201803121156: + 28 = 68 = 21% 68,a,201803131055 68,3,III. Skeptiker und Eklektiker 70,3,IV. Römische Philosophen 72,p,Cicero=Ein »Philosoph« ganz anderer Art war der berühmte Markus Tullius Cicero (106 bis 43), der, nachdem er zum Zweck seiner rednerischen Ausbildung in Athen und Rhodus griechische Professoren der verschiedensten Philosophenschulen gehört, 74,p,Cicero= kann nicht als Anhänger einer bestimmten Schule, sondern nur als Eklektiker bezeichnet werden. 74,p,Seneka=Von bedeutenderen lateinschreibenden philosophischen Schriftstellern und geborenen Römern kommt neben Lukrez und Cicero eigentlich nur noch Lucius Annäus Seneka 76,p,Mark Aurél (121 bis 180).=Die letzte bemerkenswerte Gestalt unter den Stoikern der Kaiserzeit ist ihr Vertreter auf dem Kaiserthron selbst: der edle Mark Aurél (121 bis 180). Seine griechisch geschriebenen »Selbstbetrachtungen« stimmen 77,3,V. Die Theosophie des Neuplatonismus. 77,i,Theosophie =(»Gottesweisheit«) 78,h,Alexandrien angebahnt, die schon seit dem Verfall des griechischen Mutterlandes, etwa von 300 an, zum Hauptsitz der Gelehrsamkeit wurde und, neben Observatorien, botanischen, zoologischen und anatomischen Instituten, besonders durch ihre weltberühmte Bibliothek glänzte. Hier begegneten sich nicht bloß der Handel und die Sprachen, sondern auch die Religionen aller Weltteile, hier war schon bald nach Beginn des dritten Jahrhunderts vor Christus das Alte Testament, angeblich von siebzig Gelehrten, daher »Septuaginta« genannt, in die Weltsprache des Griechischen übersetzt worden. 79,4,Neuplatonismus 79,4,Plotin (204 bis 270), 81,h,Er selbst begnügte sich mit einem inneren Gottesdienst. »Die Götter müssen zu mir kommen, nicht ich zu ihnen,« sagte er, als ihn einst ein Schüler in einen Tempel mitnehmen wollte. ,,Worte seines Biographen Porphyrius zum Ausdruck kommt: »Es sah aus, als ob er sich schäme, in einem Körper zu stecken.« 84,3,Schluß 68,a,201803140955 84,1,B. Die Philosophie des Mittelalters ,2,Viertes Kapitel 85,3,1. Die Zeit der Kirchenväter (bis etwa 700 n. Chr.) 85,h,Die zugrunde liegenden religionsphilosophischen Gedanken: 1. Entwicklung des Alls aus dem Urgrund in einer unendlichen Stufenreihe, 2. Wiedererhebung der unvollkommenen in Sünde und Verdammnis versunkenen Welt zu ihrem göttlichen Urquell, haben wir zudem in besserer Form bei Plotin kennengelernt. 86,p,Origenes= (185 bis 254), der deshalb aus der Kirche ausgeschlossen wurde. ,,Augustinus=Der berühmteste, einflußreichste und bedeutendste unter den »Kirchenvätern« der ersten sechs Jahrhunderte, den wir eben darum etwas genauer betrachten müssen, ist Augustinus (354 bis 430). 87,p,hat er in seinen, heute in beinahe sämtliche Sprachen Europas übersetzten »Confessiones« oder Selbstbekenntnissen selber erzählt, ebenso ungeschminkt wie Rousseau, nur noch rhetorischer als dieser. 87,h,Augustin geht aus von der Selbstgewißheit der inneren Erfahrung. »Gehe nicht nach draußen, kehre in dich selbst ein; im Inneren des Menschen wohnt die Wahrheit.« 89,3,2. Die Scholastik (vom 9. bis zum 15. Jahrhundert) 89,h,»Scholastiker« hießen ursprünglich die Lehrer der sogenannten »sieben freien Künste«, in denen man im fünften Jahrhundert die bis dahin herausgebildeten Schulwissenschaften zusammengefaßt hatte: dem leichteren »Dreiweg« ( trivium, daher unser heutiges »trivial« gleich allgemein bekannt, abgedroschen): Grammatik, Arithmetik, Geometrie, und dem schwierigeren »Vierweg«: der Musik, Astronomie, Dialektik und Rhetorik. 89,4,a) Die Frühzeit der Scholastik 94,h,Etwa um 1200 schließt die Frühzeit der Scholastik ab. 94,4,b) Die arabisch-jüdische Philosophie ,5,1. Die Araber ,h,Befehl des Kalifen Omar zur Verbrennung der berühmten Bibliothek von Alexandria, weil sie unnütz sei, wenn sie mit dem Koran (der mohammedanischen Bibel) 95,h,Schon Harun al Raschid sandte Karl dem Großen als Geschenk eine kunstvolle Wasseruhr; ein arabischer Geograph vollzog bereits eine gelungene Gradmessung: noch heute nennen wir unsere Ziffern die arabischen und haben von den Arabern die zuerst bei den Indern aufgekommene Algebra oder Buchstabenrechnung empfangen. 96,p,Avicenna=Ärzten und Philosophen Ibn Sina, im Abendland bekannter in seiner latinisierten Namensform Avicenna (980 bis 1037), dessen »Kanon (Leitfaden) der Medizin« Jahrhunderte hindurch Mohammedanern und Christen als medizinisches Unterrichtsbuch diente. Seine Seelenlehre ist ausgesprochen empirisch (der Erfahrung entnommen), während seine allgemeine Philosophie mehr neuplatonisch-mystischen Charakter zeigt. 96,5,2. Jüdische Denker 97,d,Geheimlehre, die sogenannte Kabbala (Überlieferung). Gegen sie wandten sich vom zehnten Jahrhundert ab die von der spanisch-arabischen Philosophie beeinflußten israelitischen Denker, welche die jüdischen Glaubenssätze mit der Vernunft in Einklang zu bringen suchten. 97,4,c) Die Blütezeit der Scholastik 98,h,Unterscheidung zwischen philosophischer oder natürlicher und theologischer Erkenntnis 99,p,Thomas von Aquino (1225 bis 1274), 100,h,System von »Affekten« (Gemütsstimmungen) und Tugenden entworfen. 101,h,Gerechtigkeit bedeutet: jedem das Seine geben. Der Reiche soll sich nur als Verwalter seiner irdischen Güter fühlen und von seinem Überfluß den Armen mitteilen, falls dieser wirklich in Not ist. 102,p,Duns Scotus (1270 bis 1308) 102,h,Bei Duns ist der Wille (voluntas) die Grundkraft der Seele, hat den Vorrang vor dem Intellekt oder Verstand. 103,h,Auch darin erinnert er an Kant, wie desgleichen darin, daß das Gute, also die Ethik, in erster Linie Sache des Willens ist. 103,3,3. Der Ausgang der Scholastik. Die deutsche Mystik ,p,Roger Bacon =(1214 bis etwa 1294), der sein ganzes Vermögen physikalischen Experimenten opferte. Er hat den Mut, von den gefeierten Albert und Thomas zu sagen, sie seien »Knaben, Lehrer, ehe sie gelernt«; letzterer habe dicke Bücher über Aristoteles geschrieben, ohne Griechisch zu verstehen, über Naturwissenschaftliches ohne mathematisch-physikalische Kenntnisse. 106,5,Die Mystik 106,p,Abte Bernhard von Clairvaux (1091 bis 1153), =der in seiner Schrift »Von der Verachtung der Welt« als die höchste der Seligkeiten preist »die geheimnisvolle Auffahrt der Seele in den Himmel, das süße Heimkehren aus dem Lande der Leiber in die Region der Geister, das Sichaufgeben an und in Gott«. 109,h,Das wahre Gebet bedarf keiner Worte. Bei alledem ist unseres Mystikers Denken jedoch viel zu gesund, um in bloßer untätiger Beschaulichkeit, die vielmehr Selbstsucht ist, aufzugehen. Wir sollen vielmehr das Ewige ins Zeitliche übertragen und diese unsere zeitliche Aufgabe »ordentlich, redlich und wissentlich« vollführen. »Wäre der Mensch in Verzückung, wie St. Paulus war, und wüßte einen siechen Menschen, der eines 109,h,Wir haben Eckhart ausführlicher behandelt, weil die innersten und tiefsten Gedanken der deutschen Mystik bei ihm am deutlichsten zutage treten. 109,p,Thomas von Kempis (von Kempen bei Köln, 1380 bis 1471) =Andachtsbuch des Thomas von Kempis (von Kempen bei Köln, 1380 bis 1471) der Fall ist. Am nächsten kommt ihm der glänzende ,p,Volksprediger Johann Tauler von Thomas von Kempis (von Kempen bei Köln, 1380 bis 1471) 110,b,201803141200: + 26 = 110 = 21% 110,b,201803150155: 111,1,Zweiter TeilDie Philosophie der Neuzeit ,2,Fünftes Kapitel. Der Beginn: Renaissance, Humanismus, Reformation 111,3,A. Italien 113,p,Giordano Bruno (1548 bis 1600), 116,h,Trotz seiner »amoralischen«, das heißt die obersten Grundsätze der Sittlichkeit für die Staatskunst verneinenden Lehre, bleibt Machiavelli ein Erzeugnis der »Renaissance«, mit anderen Worten ein moderner Mensch. 117,b,201803150220: + 7 = 117 = 36% 117,a,201803150735 117,3,B. Deutschland 119,5,Humanismus 120 p,Erasmus (1467 bis 1536),= der zwar alles der Prüfung der Vernunft unterwerfen will, aber philosophisch nur ein Nachtreter der Antike ist; 120,5,Reformation q21,d,während die Reformation fast ausschließlich des Menschen Verhältnis zu Gott, also das religiöse Problem im Auge hat. 121,p,Luther=, geht eben doch nur, ganz ähnlich wie sein frühmittelalterliches Vorbild Augustin, von den Bedürfnissen des religiösen Gemüts, von der Frage nach dem Heil seiner Seele aus und steht im übrigen den praktischen Mystikern des ausgehenden Mittelalters am nächsten. 121,i,»Präzeptors (Schulmeisters) Germaniens 123,p,Hugo Grotius (1583 bis 1645). Verdienst für die Geschichte des philosophischen Denkens besteht in der Selbständigmachung der Rechtswissenschaft. Naturrecht entspringt lediglich dem natürlichen Triebe des Menschen zur Gemeinschaft und beruht auf einem stillschweigenden ursprünglichen Vertrag. 124,3,C. Spanien und Frankreich 125,p,Michel von Montaigne (1533 bis 1592) =erscheint auf den ersten Blick bloß als geistreicher Plauderer über alle möglichen Gegenstände; er ist der Erfinder des bei den Franzosen heute noch so geschätzten Essays, wie er seine allgemeinverständlichen, leichtgeschürzten, mit dem echt französischen geistvollen Witz (Esprit) gefüllten Aufsätze nennt; er blieb daher auch bei uns noch Jahrhunderte hindurch ein Liebling der Gebildeten, unter anderen Kants, und wird von seinen Landsleuten noch heute geschätzt. 127,i,»Collegium heptaplomeres«, das heißt dem »siebenfachen Gespräch« 127,3,D. England 127,5,1. Morus’ »Utopia« 127,p,Thomas More (Morus, 1480 bis 1535) =in seiner lateinisch geschriebenen Utopia (zu deutsch: »Nirgendheim«) zum ersten Male wieder seit Plato den ausgeführten Plan eines sozialistischen Staatsideals. 128,h,Eine ganze Reihe sozialer Gegenwartsprobleme erfahren schon hier ihre Erörterung: die genossenschaftliche Produktion der Arbeit und ihr ebenfalls genossenschaftlicher Konsum, die Verkürzung der Arbeitszeit (Sechsstundentag!), Arbeitsrecht, Arbeitspflicht, Arbeitsorganisation, die Frauenfrage, die Pflege von Wissenschaft und Bildung für alle, die Behandlung der Religion als Privatsache. 128,p,2. Baco von Verulam (1561 bis 1626) 131,i,inspirierten (wörtlich: eingehauchten) 133,2,Sechstes Kapitel. Die neue Naturwissenschaft ,3,1. Die Vorläufer Leonardo da Vinci, Kopernikus und Kepler 133,p,Leonardo (1452 bis 1519)= aus Vinci in Norditalien war nicht bloß bildender Künstler, das heißt Maler, Bildhauer und Baukünstler, sondern auch Ingenieur, Astronom, Anatom und Violinist, und zwar auf den meisten dieser Gebiete selbstschöpferisch. Und er geht überall auf die wissenschaftlichen Grundlagen zurück. 133,p,Johann Kepler (1571 bis 1630)=, der sich anfänglich in seinem »Weltbeschreibenden Geheimnis von dem bewundernswerten Verhältnis der Himmelskreise« (1596) noch in stark neuplatonischen Bahnen bewegt, aber doch schon den Grundgedanken vertritt, daß Gottes Geist sich in den harmonisch geordneten geometrischen Größenverhältnissen des Weltalls offenbare. 134,3,2. Galilei (1564 bis 1642) 134,h,Das Buch der Natur »ist in mathematischer Sprache geschrieben, seine Schriftzüge sind Dreiecke, Kreise und andere geometrische Figuren«. 135,h,Erscheinungen der sinnlichen Wahrnehmung in ihre einfachsten Bestandteile auflösen und dann aus ihnen die tatsächlichen Vorgänge erklären, eigentlich »zusammensetzen« (wir sprechen daher noch heute, namentlich in der Planimetrie, von »analytischer«, das heißt zergliedernder, und »synthetischer«, das heißt zusammensetzender Methode), wie er es dann bei der Ableitung seiner Fall-und Wurfgesetze praktisch gezeigt hat. 136,3,3. Das naturwissenschaftliche Jahrhundert 136,h,Harvey 1628 den Kreislauf des Blutes, Napier 1614 die Logarithmenrechnung. 1643 erfand Torricelli, ein Schüler Galileis, das Barometer, 1654 führte der Magdeburger Otto v. Guericke dem Deutschen Reichstag die Luftpumpe vor, 1679 bestimmte der Franzose Mariotte das Gesetz des Luftdrucks. 137,p,Pierre Gassendi (1592 bis 1655) ,,Robert Boyle (1626 bis 1691)=ist der Begründer der wissenschaftlichen Chemie, die nichts mehr mit der Verwandlung von anderen Metallen in Gold oder der Herstellung von Lebenselixieren zu tun, sondern an der Hand methodisch anzustellender Experimente eine sichere Philosophie der Chemie aufzustellen hat. 138,p,Christian Huygens (1629 bis 1695) 138,p,Isaak Newton (1643 bis 1727), 1687: »Mathematische Anfangsgründe der Naturphilosophie« richtet 140,2,Siebtes Kapitel. Das siebzehnte Jahrhundert. Die vier großen philosophischen Systematiker (Descartes, Hobbes, Spinoza, Leibniz) ,p,Descartes (1596 bis 1650), dann der Engländer Hobbes (1588 bis 1679), darauf der Niederländer Spinoza (1632 bis 1677) und erst zum Schluß der Deutsche Leibniz (1646 bis 1716). ,3,1. Descartes ,h,Cogito, ergo sum (Ich denke, mithin bin ich) beginnt die neue Philosophie. 141,h,Die wahre Einsicht muß sich zwar an der Erfahrung bewähren, beruht aber auf der Verknüpfung der Begriffe durch das reine Denken, d. h. das »natürliche Licht« der allen gemeinsamen Vernunft. 142,h,»Seele«. Ja, diese bekommt sogar, obschon sie eigentlich mit dem ganzen Körper verbunden ist, einen besonderen »Sitz« in dem einzigen unpaarigen Gehirnorgan: der Zirbeldrüse. 142,w,Zirbeldrüse=käpylisäke ,i,Erfahrungsseelenlehre (empirischen Psychologie) 144,h,des Menschen Körper und Geist, wie zwei gleichgearbeitete und gleichgestellte Uhren, in einander stetig genau entsprechendem Gange blieben, nur für den Notfall sich ein gelegentliches Eingreifen vorbehalten; weshalb man diese Lehre auch Okkasionalismus, d. h. »Gelegenheits-Philosophie« nannte. – 144,3,2. Hobbes 145,4,1. Naturlehre (enthalten in der Schrift »Vom Körper«, 1655) 146,4,2. Lehre vom Menschen (veröffentlicht 1658) 147,h,Trotz seiner scharfen Erkenntnis menschlicher Schwächen hält Hobbes eine fortschreitende Entwicklung der Menschheit für gegeben, falls sie sich vom Aberglauben, d. i. der Furcht vor übernatürlichen Gewalten befreit und dem Studium der Wissenschaft, vor allem der Mathematik und Physik, mit Eifer widmet; 147,4,3. Staatslehre, ,h,Der natürliche Zustand der Menschheit ist, wie es seiner Lehre von den menschlichen Affekten entspricht, der »Krieg aller gegen alle« (bellum omnium contra omnes). 149,p,John Milton (1609 bis 1674)=berühmte blinde Dichter des »Verlorenen Paradieses«, John Milton (1609 bis 1674), in flammenden Flugschriften das Recht der Revolution 150,3,3. Spinoza 151,h,Der menschliche Körper besteht – Spinoza zeigt sich hier als ein Vorläufer der Leibnizschen Monadenlehre (Seite 157) – aus vielen Individuen verschiedenster Art, deren jedes wiederum sehr zusammengesetzt ist und von den äußeren Dingen ebenso mannigfaltig beeinflußt wird, wie es selbst sie beeinflußt. So fällt Spinozas scheinbare Einheitslehre (Monismus) doch wieder in eine Zweiheitslehre (Dualismus) auseinander, indem er Geistiges nur aus Geistigem (Spiritualismus), Körperliches nur aus Körperlichem (Materialismus) 151,h,Spinoza steht fest auf dem Boden der mechanischen Naturauffassung, gleich Galilei, Descartes und Hobbes. 153,h,Ein freier Staat aber soll seine Bürger nicht zu Tieren oder Maschinen herunterdrücken, sondern ihnen freie Entfaltung ihrer Anlagen ermöglichen. 154,h,Erst als er bereits mehr denn ein Jahrhundert im Grabe ruhte, wurde durch Jacobi, Herder und Goethe eine bessere Würdigung seiner edlen Persönlichkeit und seiner Lehre herbeigeführt. 154,3,4. Leibniz 156,h,Gleich Descartes geht auch Leibniz durchaus idealistisch vom menschlichen Selbstbewußtsein als letztem Quell und Maßstab der Dinge aus. 156,h,Die Stufen der Erkenntnis bestimmt er ähnlich, wie schon vor ihm Descartes und Spinoza. Er teilt sie in die »verworrene« der Sinnlichkeit (Sinnenwahrnehmung) und die »deutliche« des Verstandes, die sich dann ihrerseits zu der »intuitiven« Anschauung steigern kann, die uns alle Merkmale eines Dinges auf einmal erblicken läßt. Der Durchschnittsmensch folgt bei dreiviertel seiner Vorstellungen, blind wie das Tier, seiner Erfahrung; 157,h,Als Musterbild der Gewißheit ist ihm denn auch sein ganzes Leben lang die Mathematik erschienen, in der er selbst so Bedeutendes wie die Erfindung der Infinitesimalrechnung geleistet hat: sowohl die Arithmetik, die er einmal geradezu als »eine Art Statik des Universums« bezeichnet, »in der die Dinge sich enthüllen«, als die Geometrie. 157,h,Physik läßt sich nicht aus bloß mathematischen Sätzen ableiten; sondern es muß ein neuer Grundsatz, der des »zureichenden Grundes« hinzukommen: »daß sich nämlich nichts ereignet, ohne daß es einen Grund gibt, weshalb es eher so als anders geschieht«. 162,h,So hat Leibniz, der erste große deutsche Denker in der Geschichte der neueren Philosophie und zugleich einer der vielseitigsten Menschen, die je gelebt haben, auf den mannigfachsten Gebieten der Wissenschaft wertvolle Grundlagen gelegt und ist daneben auch für die allgemeine Geistesentwicklung in Deutschland, als Vater der deutschen Aufklärung, von Bedeutung geworden. 162,b,201803151210: + 45 = 162 = 51% 162,a,201803160700 163,2,Achtes Kapitel. Die Aufklärungsphilosophie 163,d,Aufklärung ist nach Kants berühmter Abhandlung: »Was ist Aufklärung?« (1784) »der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit«, ,3,A. In England Unter England ist im folgenden und später Schottland, das ja dieselbe Sprache redet, stets mitverstanden. ,4,1. Locke (1632 bis 1704) 164,d,Liberalismus. Aufgabe des Staates ist es, Eigentum und persönliche Freiheit seiner Bürger zu schützen. ,,Der König steht nicht über, sondern unter dem Gesetz und macht sich durch Mißbrauch seiner Macht seiner Würde verlustig. 167,4,2. Freidenker und Moralphilosophen 168,w,Schwelgerei=revelry 170,4,3. Berkeley (1685 bis 1753) 172,4,4. Hume (1711 bis 1776) 173,h,Macht der Gewohnheit und dem daraus entspringenden Glauben. Gewohnheit »ist die große Führerin im Leben«, 174,4,5. Zeitgenossen Humes 175,p,Adam Smith (1723 bis 1790), der in seiner »Theorie der moralischen Gefühle« (1759) ,h,»Untersuchung über die Natur und die Ursachen des Reichtums der Völker« (1776). ,h,Angebot und Nachfrage werden, wie sie es immer getan, den Wirtschaftsprozeß schon von selbst aufs beste regeln, die angemessene Arbeitsteilung bewirken usw. In den Gewinn sollen sich der die Rohstoffe liefernde Grundeigentümer und der die Betriebsmittel bereitstellende Kapitalist mit dem Arbeiter teilen. ,h,Begründer der wissenschaftlichen Nationalökonomie 177,3,B. In Frankreich ,4,1. Bayle, Montesquieu, Voltaire 178,p,Montesquieu (1689 bis 1755) in erster Linie auf die Politik. Lettres Persanes (1721), in denen er, unter der Maske zweier reisender Perser, die ,h,Hauptwerk aber war »Der Geist der Gesetze« (1748), ,p,Voltaire (eigentlich F. M. Arouet, 1694 bis 1778) 179,h,Ausspruch: »Gäbe es keinen Gott, so müßte man ihn erfinden, denn die ganze Natur verkündet laut, daß er existiert.« 180,4,2. Sensualisten, Enzyklopädisten 182,p,Denis Diderot (1713 bis 1784), 183,4,3. Materialisten 185,h,Holbach:Da es nur eine Wahrheit gibt und die Wahrheit niemals schaden kann, so darf sie auch nicht Alleinbesitz weniger Gebildeten bleiben, sondern muß allen verkündet werden: 186,4,4. Jean Jaques Rousseau ,h,Rousseau (1712 bis 1778) kann ein »Aufklärer« nur im weitesten Sinne des Wortes genannt - Dies ist durchaus Gefühlsphilosophie. - Rückkehr zur Natur, 188,h,Vorläufig wurde das Buch, ebenso wie der »Gesellschaftsvertrag«, in Paris wie in seiner Genfer Heimat auf Gerichtsbeschluß öffentlich verbrannt! 189,h,entwirft der Contrat social von 1762 den idealen Staat. Denn ebensowenig wie dort der »Naturzustand« ist hier der »Gesellschaftsvertrag«, 190,4,5. Rousseaus Nachwirkungen. Sozialistische Anfänge 191,h,Ihre drei Schlagworte: »Freiheit! Gleichheit! Brüderlichkeit!« sind Geist von seinem Geiste. Sein »Gesellschaftsvertrag« war die »Bibel der Revolution«, nach der die Robespierre und Saint-Just die Konventsverfassung von 1793 entwarfen. 191,h,auf dem Felde des Handels freies Waltenlassen (laissez passer, laissez aller) der natürlichen Kräfte, daneben starke staatliche Fürsorge für die Landwirtschaft, da eben die Erzeugnisse der Natur, des heimischen Bodens die beste Quelle des Volkswohlstandes seien. ,p,Condorcet (1743 bis 1794)=Ein Anhänger Rousseaus ist auch der wackere Condorcet (1743 bis 1794), ein bedeutender Gelehrter, der den Ausbruch der Revolution als Beginn der Vernunftherrschaft mit Freuden begrüßte, 194,3,C. In Deutschland 194,4,1. Christian Wolff, seine Vorgänger und Nachfolger ,p,Christian Wolff (1679 bis 1754) =ist das Musterbild deutscher Gründlichkeit, aber auch – Pedanterie. 195,h,Die Sterne haben nach Wolff den Zweck, – uns nachts zu leuchten. Die Geschichte ist dazu da, »Tugenden und Laster, insonderheit die Klugheit und Torheit, durch ihr Exempel zu lehren«. Die Poeten dienen »zur Belustigung der Ohren«, 196,p,Euler (1707 bis 1783), 196,4,2. »Popularphilosophie« 197,i,schwelgenden Gefühlsseligkeit=iloinen tunne-sairaus 200,2,Neuntes Kapitel. Immanuel Kant ,3,1. Leben. Philosophische Entwicklung bis 1781 ,h,Das äußere Leben von Deutschlands größtem Philosophen entbehrt aller hervorstechenden Ereignisse. 200,h,zwei Urkräften Newtons: der Anziehungs-und der »Zurückstoßungs«kraft. 201,h,Noch heute ist Kants Weltentstehungstheorie, die vier Jahrzehnte später, ganz unabhängig von ihm, von dem Franzosen Laplace erneuert wurde, in ihren wesentlichen Stücken Gemeingut der Wissenschaft. 201,h,Nur daß er von Anfang an bei seinen Zuhörern auf Selbstdenken und auf eigenen Füßen Stehen drang, auch seinen Vortrag mit Geist und Laune würzte. 203,3,2. Die Kritik der reinen Vernunft ,4,A. Die Begründung der Wissenschaft 203,h,Nur in den allergröbsten Zügen können wir hier ein Bild nicht von dem Inhalt, sondern nur von der allgemeinsten Grundrichtung dieses vielleicht schwierigsten aller philosophischen Bücher entwerfen, während wir den interessierten Leser auf unsere eigene, mit Einleitung und erklärendem Sachregister ausgestattete Ausgabe (Hendel, Halle) verweisen. 203,d,Kant=»Gegenstände« da draußen in der Natur: sie sind im Grunde nichts anderes als ein – Bündel von Vorstellungen, zusammengesetzt aus Sinnenwahrnehmungen und Verstandesdenken. Selbst Raum und Zeit, ,,Es muß erst der Verstand hinzukommen, der die sinnliche Anschauung »unter Begriffe bringt«, 204,h,Begriff von Ursache und Wirkung bildet eben die unentbehrliche Grundlage alles wissenschaftlichen Begreifens der gesamten uns umgebenden Welt. ,,Wie ist Metaphysik als Wissenschaft möglich? 205,h,Fragen der Prolegomena: Wie ist reine Mathematik, und wie ist reine oder mathematische Naturwissenschaft möglich? Und die Antwort: Durch die von der Kritik der reinen Vernunft festgestellten reinen Formen der Anschauung und die Stammbegriffe (Kategorien) und Grundsätze des reinen Verstandes. ,,1. die bei allem Wechsel der Erscheinungen in ihrer Menge beharrende Substanz; 2. das allen Veränderungen zugrunde liegende Gesetz von Ursache und Wirkung; 3. die durchgängige Wechselwirkung aller im Raum zugleich wahrgenommenen Substanzen aufeinander. 206,h,er wolle seine Zuhörer keine fertige Philoso phie, sondern philoso phieren lehren. 20u,4,B. Die Lehre von den Ideen 206,h,Kant zerstört nun im zweiten Teil seines Werkes mit unbarmherziger Dialektik diese Scheinwissenschaften. Er weist zunächst nach, daß die Seele kein für sich bestehendes, womöglich noch dazu stoffliches Wesen ist, sondern nur den »an Inhalt gänzlich leeren« Begriff des »Ich«, als bloßen Trägers unserer Vorstellungen, enthält, im übrigen als Idee uns höchstens das Problem der Einheit aller seelischen Tätigkeiten aufgibt. Ihre Unsterblichkeit ist schon deshalb unbeweisbar, weil der dazu notwendige Begriff der Beharrlichkeit der Erfahrung entstammt, mit der doch unser Tod ein Ende macht. - Tässä ydin! 207,h,Gibt es Freiheit in der Welt oder allein das eherne Gesetz der Naturnotwendigkeit? 208,d,Organismus: =»ein Naturprodukt, in welchem alles Zweck und wechselseitig auch Mittel ist«. 209,h,Verwandtschaft der Kantischen Anschauung mit den großen Grundgedanken des Darwinismus. 210,3,3. Die neue Ethik und Religionslehre ,4,A. Die neue Ethik 211,h,Gesetzgebung suchen. Es lautet daher bei Kant: »Handle so, daß die Maxime (der Grundsatz) deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.« ,,So Kants ethisches Hauptwerk, die »Kritik der praktischen (handelnden) Vernunft« (1788). Und in der als leichter verständlich zur ersten Einführung empfehlenswerten »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« (1785) heißt es: »Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden als allein ein guter Wille.« 212,h,»Zweck an sich selbst« ist bloß der Mensch. ,,»Handle so, daß du die Menschheit, sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel gebrauchst!« ,h,Wert auf die Einheit des Charakters, worin ihm die Vollkommenheit des Menschen besteht; ..Tugend bedeutet: moralische Gesinnung im Kampfe. 213,h,Arbeit »die beste Art, sein Leben zu genießen«. ,d,Aufrichtigkeit:= daß alles, was man sagt, mit Wahrhaftigkeit gesagt sei, 214,4,B. Religionslehre ,h,Vertreter einer rein moralischen Religionsauffassung ,,Im Grunde kann es nur eine Religion geben, von der die bestehenden Religionsbekenntnisse nur höchst unvollkommene Ausdrücke sind. Von 215,h,im Sinne des kritischen Idealismus: »Gott ist nicht ein Wesen außer mir, sondern bloß ein Gedanke in mir.« 215,b,201803161050: + = 215 = 69% 216,3,4. Kants Kunstlehre. Seine Rechts-, Staats-und Geschichtsphilosophie 221,h,hell beleuchtet und begründet in der kleinen Schrift, die man als sein politisches Testament bezeichnen kann: »Zum ewigen Frieden« (1795). ,,sondern nur die Tatsache einer »ewig« als solche vor uns stehende Aufgabe, ein beständig uns vorschwebendes Ziel, dem uns mit der Zeit mehr und mehr anzunähern unsere Pflicht ist. Das philosophisch Wichtigste steht in dem Anhang seiner Schrift, der von dem Verhältnis der Politik zur Moral handelt. 222,3,5. Nächste Wirkungen. Kant und unsere Klassiker 226,2,Zehntes Kapitel. Die Philosophie der Romantik: von Fichte bis Hartmann und Nietzsche ,3,1. Fichte (1762 bis 1814) 226,h,mit einem Schlage berühmt. Im nächsten Jahre (1793) folgen von Zürich aus seine beiden in Rousseaus Geist gehaltenen, noch ohne seinen Namen herausgegebenen politischen Schriften: »Zurückforderung der Denkfreiheit von den Fürsten Europas« und »Beiträge zur Berichtigung der Urteile des Publikums über die Französische Revolution«. 228,h,Noch stärker als bei Kant ist Fichtes Sittenlehre von vornherein sozial gefärbt. Jeder Mensch hat ein Recht auf Eigentum, jeder Arme ein solches auf staatliche Unterstützung; es soll weder Bettler noch Almosen geben. ,,Zu diesem Zwecke soll der Staat die gesamte Ein-und Ausfuhr selbst in die Hand nehmen, Gütererzeugung und -verteilung durch die drei »geschlossenen« Stände der Produzenten (d. h. Landwirte), »Künstler« (Fabrikanten) und Kaufleute regeln, die Preise nach einem besonderen Landesgeld (aus Papier oder – Leder!) festsetzen usw. ,,»Es sollen erst alle satt werden und fest wohnen, ehe einer seine Wohnung verziert; erst alle bequem und warm gekleidet sein, ehe einer prächtig sich kleidet.« 229,h,Der sogenannte Atheismus-Streit hatte seine Entfernung von Jena herbeigeführt. Er hatte in seinem »Philosophischen Journal« eine ziemlich radikale religionsphilosophische Abhandlung eines gewissen Forberg veröffentlicht und bei dieser Gelegenheit selber »Gott« mit der sittlichen Weltordnung gleichgesetzt. 231,3,2. Schelling (1775 bis 1854) 234,3,3. Hegel (1770 bis 1831) 234,h,»Das Absolute ist Geist, und es ist dialektischer Art, das heißt in beständiger Entwicklung begriffen.« In diesen wenigen Worten ist in der Tat der Grundgedanke seines Systems beschlossen. 235,h,Der Hauptteil der Hegelschen Philosophie ist denn auch die Philosophie des Geistes. Nach seinem »Heraustreten« aus der Natur richtet der Geist seine Aufmerksamkeit zunächst auf sich selbst, als »subjektiver« Geist: 236,h,bloß auf dem Wege der Entwicklung kann ein Ding, was es auch sein mag, in die Wirklichkeit treten. 237,h,1821 steht und ihm so viele Angriffe zugezogen hat: »Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.« 238,h,Erbfürstentum, das Hegel für die beste Verfassung erklärt, nicht viel. Das »Volk« erhält nur einen sehr bescheidenen Anteil am Staatsleben in den sogenannten »Ständen« zugewiesen; dagegen repräsentiert der Monarch in seiner geheiligten Person die »lebendig gewordene Gattungsvernunft«. Auch am Privateigentum hält der Philosoph durchaus fest. 238,3,4. Schleiermacher, Herbart und Beneke ,p,1. Schleiermacher (1768 bis 1834) 240,p,2. Herbart (1776 bis 1841) 241,i,Aufnahme (Apperzeption) 243,3,5. Schopenhauer ,p,Artur Schopenhauer (1788 bis 1860) ,h,Aus der gänzlichen Nichtbeachtung auch der weiteren Werke Schopenhauers durch die offizielle Wissenschaft erklärt sich zum Teil der in seinen Schriften oft hervorbrechende Haß gegen die »Windbeutel« von Philosophieprofessoren, die » von der Philosophie, nicht für sie lebten«. ,,»Parerga und Paralipomena« (wörtlich: Nebenwerke und Ausgelassenes) 244,d,Vorstellung=an Kant und mehr noch an Berkeley anknüpfender Anfangssatz lautet: »Die Welt ist meine Vorstellung.« ,,Raum, Zeit und Kausalität. Ihr gemeinsamer Ausdruck ist der weiter nicht erklärliche »Satz vom Grunde«, her uns in vierfacher Gestalt erscheint: 1. des Seins in der Mathematik (ihre Gegenstände: Raum und Zeit), 2. des Erkennens in der Logik (ihre Aufgabe: Verbindung der Begriffe), 3. der Motivation (also des inneren Beweggrundes) in der Geschichte (die Taten der Menschen im großen), 4. der Kausalität in der Naturwissenschaft (die Materie). ,d,Wille= aber bedeutet für Schopenhauer, im schärfsten Gegensatz zu Kant, auf den er sich im übrigen sehr häufig als auf den trefflichsten aller – vorschopenhauerschen Philosophen beruft, nicht die bewußte Vernunft, sondern den unbewußten Trieb, ,,Der Wille an sich ist »grundlos«, das heißt dem Kausalgesetz nicht unterworfen und doch »der alleinige Kern jeder Erscheinung«. 245,h,Wissenschaft, die nur Einzelbeziehungen zu erkennen vermag, sondern der Kunst, weil des Genies, dessen der gewöhnliche Mensch, diese »Fabrikware der Natur«, nicht fähig ist. ,,Erlösung bringt uns erst der »ernsteste« und für Schopenhauer wichtigste Teil seiner Philosophie: die Ethik. 247,3,6. Hartmann und Nietzsche ,p,Eduard v. Hartmann (1842 bis 1906) ,,Friedrich Nietzsche (1844 bis 1900) 247,4,1. Eduard von Hartmann (Berlin), 248,h,Weltgrund eben, wie bei Schopenhauer, »vernunftlos« (irrational), eine Art blinden zwecklosen Wollens ist, ,,pessimistische Ethik der Schopenhauerschen verwandt. 248,4,2. Friedrich Nietzsche 249,h,Der endgültige Nietzsche erscheint erst in den Werken von 1883 bis 1888, zunächst in seinem berühmtesten, dem altpersischen Weisen in den Mund gelegten: »Also sprach Zarathustra«. 249,d,Übermensch=Das höchste Kulturziel ist die Züchtung eines erhöhten Menschentypus: des Übermenschen, dessen Tugenden der Glaube an sich, der Stolz auf sich, die Ehrfurcht vor sich, die Härte gegen sich und andere sind, dessen »Vornehmheit« in erster Linie auf dem »freien und leichten« Instinkt beruht. 250,h,er will die »alten Tafeln« zerbrechen, auf neue Tafeln neue Werte schreiben – steht »jenseits von Gut und Böse« (siehe die gleichnamige Schrift von 1886). 252,2,Elftes Kapitel. Der positivistische Rückschlag (um 1840 bis 1870) ,3,A. In Deutschland ,4,1. Die Junghegelianer, Feuerbach, Stirner ,h,Das Gesetz der Wellenbewegung, wonach Tal auf Berg, Berg auf Tal folgt, gilt auch auf geistigem Gebiet. 252,p,Ludwig Feuerbach (1804 bis 1872) 255,4,2. Naturwissenschaftlicher Materialismus 257,h,In dem Menschenalter zwischen 1840 und 1870 hatte die Philosophie dem Materialismus wenig Brauchbares entgegenzustellen. 258,3,B. In Frankreich 258,p,Auguste Comte (1798 bis 1857) 259,h,»soziokratischen« nicht bloß Zukunftsreligion, sondern geradezu Zukunftskirche, zwar ohne Gott, aber mit Verehrung des »Großen Wesens« der Menschheit, ,,Die Leitung dieses Gemeinwesens soll den »Kapitänen der Industrie«, das heißt Bankiers, Fabrikanten und Grundbesitzern, zustehen, ,,Es bildeten sich denn auch in Frankreich, England, Amerika und Schweden einzelne »comtistische« Gemeinden, 260,3,C. England ,4,1. Die Nützlichkeitsphilosophie (der »Utilitarismus«) 261,h,»Harmonie der wohlverstandenen Interessen« wird zuletzt Benthams ethisch-politisches Ideal, »größtmögliches Glück der größtmöglichen Anzahl«, ,,»Humanismus« vertreten wird: daß nämlich alle unsere sogenannten »Wahrheiten« von menschlichen Bedürfnissen und Motiven bestimmt werden. 261,4,2. John Stuart Mill ,p,John Stuart Mill (1806 bis 1873), 262,h,Hauptwerk, dem »System der deduktiven und induktiven Logik« (1843), 264,4,3. Der Darwinismus ,p,Charles Darwin (1809 bis 1882) ,h,Darwin ist einer der gewissenhaftesten und kritischsten Naturforscher gewesen, die es je gegeben hat; »Kampf ums Dasein« ,i,»Kampf ums Dasein« 265,h,Lehre auch auf die Abstammung des Menschen, der sich »mit niederen Tierformen durch das natürliche Prinzip der »geschlechtlichen Zuchtwahl« 266,p,Ernst Haeckel (1834 bis 1919) 266,h,Besonders in den siebziger Jahren gab es eine unzählige Literatur für und gegen den »Darwinismus«, wobei nicht immer mit rein wissenschaftlichen Gründen gefochten wurde. In Deutschland wurde er, nächst Karl Vogt (S. 259), am begeistertsten durch den Jenaer Zoologen Ernst Haeckel (1834 bis 1919) vertreten, der durch seine in zwölf Sprachen übersetzte »Natürliche Schöpfungsgeschichte« (1868, 11. Auflage 1909) und »Anthropogenie« (Menschenentstehung) (1874, 6. Auflage 1910) und die noch populäreren und kürzeren »Welträtsel« (1899, 11. Auflage) und »Lebenswunder« (1904) weiteste Kreise für die mit Leidenschaft von ihm verfochtene neue Lehre gewann. ,h,Haeckels »Welträtsel« waren die Antwort auf zwei vorangegangene vielgelesene und philosophisch bedeutsame kleine Schriften des Berliner Physiologen E. du Bois-Reymond (1818 bis 1896) über »Die Grenzen des Naturerkennens« (1872) und »Die sieben Welträtsel« (1882), 267,4,4. Spencers Entwicklungsphilosophie ,p,Herbert Spencer (1820 bis 1903) ,h,Leben ist »beständige Anpassung innerer an äußere Beziehungen«. Die Biologie behandelt demgemäß die Wechselwirkungen zwischen dem einzelnen Lebewesen und seiner Umgebung, vom äußerst unbeständigen und gleichartigen »Protoplasma« 269,h,Gleichwohl ist die entwicklungsgeschichtliche Betrachtung, von so ungeheurer Wichtigkeit sie auch ist, doch nur eine wissenschaftliche Betrachtungsweise der Dinge. 269,b,201803171108: + 54 = 269 = 86% 269,a,201803190755: 270,2,Zwölftes Kapitel. Das Wiedererwachen des kritischen Idealismus (Neukantianismus) ,3,1. Vermittlungsversuche von Fechner und Lotze 270,i,»psychophysische« (seelischleibliche) Grundgesetz 272,3,2. F. A. Lange 272,p,Friedrich Albert Lange (1828 bis 1875):»Geschichte des Materialismus« 274,3,3. Der ältere Neukantianismus 277,3,4. Jüngerer Neukantianismus: Die Badener und die Marburger Schule 287,2,Dreizehntes Kapitel. Die Philosophie des Sozialismus 283,3,1. Der utopistische oder rationale Sozialismus 284,p,Graf Henri v. Saint-Simon (1760 bis 1825) am ,p,Charles Fourier (1772 bis 1837), ,,Pierre Joseph Proudhon (1809 bis 1865) 285,h,So nimmt er eine Art Mittelstellung zwischen Sozialismus und Individualismus ein. ,p,Richard Owen (1771 bis 1858) ,h,einer gänzlich veränderten, nämlich sozialisierten Wirtschaftsweise. An Stelle der einander bekämpfenden und vernichtenden Privatbetriebe soll eine genossenschaftliche Produktion treten ,,Von den Vertretern des Privateigentums, des Kapitalismus und – der Kirche aufs grimmigste angefeindet, hat der sozialistische Fabrikant auf dem Gebiet des Konsum-wie Produktivgenossenschaftswesens in der Tat bahnbrechend gewirkt, während seine praktischen kommunistischen Versuche in Nordamerika mißglückten. 287,3,2. Der marxistische oder historische Sozialismus Näheres siehe in meinem Buche »Kant und Marx« (Tübingen 1911), sowie in meiner allgemeinverständlichen kleinen Schrift »Marx, Engels und Lassalle als Philosophen« (Stuttgart 1920). ,4,a) Karl Marx (1818 bis 1883), 288,h,Ausdruck in dem »Kommunistischen Manifest« von Anfang 1848 kommt, das mit dem welthistorischen Aufruf schließt: »Proletarier aller Länder, vereinigt euch!« ,,1859 erschienenen »Kritik der politischen Ökonomie«. 289,h,»Das Kapitalmonopol« ist, wie Marx gegen Schluß des ersten Bandes seines berühmten volkswirtschaftlichen Werkes »Das Kapital« (1867) ausführt, »zur Fessel der Produktionsweise geworden, die mit und unter ihm aufgeblüht ist. ,4,b) Friedrich Engels (1820 bis 1895) 292,4,c) Jüngerer Marxismus 293,h,Schwiegersohn Paul Lafargue die »ökonomische« Geschichtsauffassung für ein bloßes »Forschungsmittel«, ein »neues Werkzeug« erklärt, um »eine gewisse Ordnung in die Unordnung der historischen Tatsachen zu bringen«. 294,h,Materialismus zu; am stärksten vielleicht der noch nicht genannte Russe Plechanow in seinen »Beiträgen zur Geschichte des Materialismus«. 294,3,3. Historisch-ökonomische und erkenntniskritisch-ethische Begründung des Sozialismus Näheres über diesen ganzen Abschnitt siehe in meinem Buche »Kant und Marx« (Tübingen 1911). 295,h,Ja, selbst in einem so streng nationalökonomischen Werke wie »Das Kapital« fehlt es an ethischen Wendungen nicht; ,4,a) Ferdinand Lassalle (1825 bis 1864) ,h ,Hauptwerk »Das System der erworbenen Rechte« (zwei Bände, 1861) 297,4,b) Neukantianismus, 299,4,c) Kritischer Marxismus 301,h,Denn der Sozialismus ist nicht bloß eine wirtschaftlich-politische Bewegung, sondern auch eine sittliche Weltanschauung. 303,2,Schluß ,h,Proudhon verwandte »freiheitliche Kommunismus«, richtiger kommunistische Anarchismus gehören, wie ihn die, ihrer Volksart nach dazu besonders neigenden, Russen Bakunin (1814 bis 1876), Marxens bekannter Gegner 305,h,Vielleicht die hervorragendste Stelle unter den philosophischen Einzelwissenschaften aber hat sich in neuerer Zeit die von uns bisher noch nicht genannte Psychologie errungen, die von vielen ihrer Vertreter sogar als die philosophische Haupt-und Grundwissenschaft betrachtet wird. 306,h,Dreierlei muß unserer Meinung nach die Philosophie festhalten, wenn anders sie auch in Zukunft Führerin der Menschheit in geistigen Dingen bleiben oder vielmehr es wieder werden will. Sie muß zu allererst Erkenntniskritik sein, das heißt, ehe sie ein systematisches Lehrgebäude zu errichten unternimmt, zunächst einmal den Grund und Boden, mit anderen Worten Möglichkeit, Grenzen und Geltungswert menschlichen Erkennens prüfen. Mit solcher nüchternen Prüfung hat Sokrates im Altertum, Descartes zu Beginn der Neuzeit und Kant zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts die Philosophie neu begründet. . Und sie muß, wie alle echte Philosophie von Plato über Galilei, Leibniz und Kant bis heute es getan, in engster Beziehung zu den positiven Wissenschaften bleiben, deren oberste Bedingungen und Voraussetzungen sie feststellen soll, damit auch sie selbst endlich, um mit Kant zu reden, aus dem »bloßen Herumtappen« in den »sicheren Gang einer Wissenschaft« gebracht wird. Sie darf keine andere Autorität als das Denken und die Vernunft anerkennen, »des Menschen allerhöchste Kraft«, von der losgelöst man unweigerlich dem Mephisto verfällt. ,,. Und sie muß, wie alle echte Philosophie von Plato über Galilei, Leibniz und Kant bis heute es getan, in engster Beziehung zu den positiven Wissenschaften bleiben, deren oberste Bedingungen und Voraussetzungen sie feststellen soll, damit auch sie selbst endlich, um mit Kant zu reden, aus dem »bloßen Herumtappen« in den »sicheren Gang einer Wissenschaft« gebracht wird. Sie darf keine andere Autorität als das Denken und die Vernunft anerkennen, »des Menschen allerhöchste Kraft«, von der losgelöst man unweigerlich dem Mephisto verfällt. 307,h,Und dies Ziel kann ihr – das ist das Dritte – nur die Ethik liefern; nicht im alten Sinne der Moralpredigt, sondern als oberste Zielsetzung menschlichen Wollens und Handelns, wie sie der einfachste Mann aus dem Volke versteht. ,,freieste Entfaltung ihres Menschenwesens verbürgt, somit echten Sozialismus mit wahrem Individualismus vereint. ,,Die Philosophie muß heute aus den Zunftstuben heraus und, wenigstens in ihrem Wesenskern und ihren Grundzielen, zur Sache des ganzen Volkes, das Wort des jungen Marx vom Bündnis der Denkenden und der Leidenden muß endlich zur Wahrheit werden. ,,Der praktische Philosoph, sagt Kant, ist der eigentliche Philosoph, und die Philosophie darf sich nicht mit ihrer theoretischen Aufgabe begnügen, die Welt bloß zu »interpretieren«; es kommt auch darauf an, sie zu verändern (Marx). 308,h,wir unser klar erkanntes Wollen in die Wirklichkeit zu übersetzen, die Philosophie und das Leben, des einzelnen wie der Gesamtheit, in Einklang miteinander zu bringen trachten. 309,b,201803191015: + 40 = 309 = 100% ### deenrufi #ger Ein vollständiger Kurs in Philosophie Volkstümliche Geschichte der Philosophie von Karl Vorländer ist eine äußerst gut organisierte und ausgewogene Darstellung der gesamten Geschichte der Philosophie bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Es entspricht einer ganzen Reihe von propädeutischen Universitätsvorlesungen. Zu dieser Arbeit ist aus pädagogischer Standpunt, meiner Meinung nach, nur der Vollständige Kurs von Vorlesungen in der russischen Geschichte von Platonow vergleichbar. Dieses in der Größe unschuldig erscheinende Buch enthält Material für noch mehr als eine akademische Vorlesungsreihe. Eine Teilung in drei wird auch automatisch zur Verfügung gestellt, da die Inhalte in antike, mittelalterliche und moderne Epochen aufgeteilt werden. Der Autor hat sein Ziel der Popularisierung wirklich erreicht, indem er die Sprache, die bereits im Titel mit dem Titel "volkstümlich" zum Ausdruck kommt, absichtlich gelockert hat. Der Text und die Argumentation sind von Anfang bis Ende auf allen 309 Seiten leicht fließend und verständlich. 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The author has really succeeded in his aim of popularization by deliberately easing the language, expressed already in the title by the epitet 'volkstümlich'. The text and argumentation are easily flowing and understandable from the beginning to the end, all the 309 pages. Despite this, it soon turns out that it is impossible, at least in my case, to learn everthing by one reading, just out of the richness of the details, however well organized, grounded and presented. Illustrative is the fact that my notes at reading this book comprise some 750 lines in stead of an average of hundred or so from a book of this size. It is most probable that to this title will several times be referred in the future. From the point of view of easy accessibility, this book of Volländer is also up to now the best Amazon arrangement for reading. 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Tämä kooltaan viattoman oloinen kirja sisältää materiaalia jopa useammalle kuin yhdelle akateemiselle luentosarjalle. Jako kolmeen myös annetaankin automaattisesti, kun sisältö jakautuu antiikkiin, keskiaikaan ja nykyaikaan. Kirjailija on todella onnistunut pyrkimyksissään helppolukuisuuteen tarkoituksella keventämällä kieltä, jota ilmaisee jo otsikossa epiteetti "volkstümlich". Teksti ja argumentointi soljuvat luontevina ja ymmärrettävinä alusta loppuun, kaikki 309 sivua. Tästä huolimatta pian käy ilmi, että ainakin minun tapauksessani on mahdotonta oppia kaikkea yhdellä lukemisella, pelkästään yksityiskohtien rikkaudesta johfuen huolimatta siitä että se on hyvin organisoitua, perusteltua ja esitettyä. Kuvaavaa on se, että tämän kirjan lukemisesta tekemäni muistiinpanot käsittävät noin 750 riviä keskimääräisten satakunnan asemesta. On todennäköistä, että tähän teokseen tulen viittaamaan vielä useita kertoja tulevaisuudessa. 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His 1924 biography of Kant became a classic of Kant scholarship for much of the twentieth century (see Herbert Schnädelbach, Kant. Leipzig: Reclam, 2005, p. 152). Works Edit Kant, Schiller, Goethe (Leipzig: Dürr, 1907 and 1923) Geschichte der Philosophie (1903, 1911 and 1919) Immanuel Kants Leben (1911) Kant und Marx: ein Beitrag zur Philosophie des Sozialismus (Tübingen: Mohr, 1911 and 1926) Kant, Fichte, Hegel und der Sozialismus (Berlin: Cassirer, 1920) Immanuel Kant. Der Mann und das Werk (2 vols.; Leipzig: Felix Meiner, 1924)